Die geplante Eisenhydroxid-Deponie in Lauchhammers Ortsteil Kostebrau hat heftige Diskussionen in der Stadt ausgelöst. „Wir wollten uns ein von der LMBV unabhängiges Bild von der Sachlage machen“, betont Vereinsvorsitzender Jörg Gärtner. Daher fand eine außerordentliche Sitzung der Vereinsmitglieder statt.

Als Fachmann für Bergbauthemen lud der Vereinsvorstand den Bergbauexperten Joachim Müller ein.
In seinem sachlichen Vortrag beleuchtete der Fachmann vor der außerordentlich gut besuchten Veranstaltung, warum es zur Eisenhydroxidschlammbildung kommt, wie die nachbergbauliche Wasserführung verläuft und welchen gesetzlichen Auflagen sowohl die Einleitung von Wasser in die Schwarze Elster als auch die Errichtung von Deponien unterliegen. Joachim Müller informierte ausführlich über die Schritte eines Planfeststellungsverfahrens, das in Kostebrau zwingend durchzuführen ist.
In der anschließenden Diskussion entstand die Idee, dass Pro Lauchhammer alles daran setzt, weiter aufzuklären.
Daher wird der Vereinsvorstand in Abstimmung mit der LMBV eine Exkursion zur Grubenwasseraufbereitungsanlage nach Plessa und zur Kokerei (in der ebenfalls eine Deponie liegt) durchzuführen, um sich vor Ort zu informieren. „Hierfür laden wir alle interessierten Bürger herzlich ein. Bitte melden Sie sich bereits jetzt, wenn Sie teilnehmen wollen“, so Gärtner. Angestrebt ist es, den Termin noch in diesem Jahr durchzuführen.

Auch wir von Pro Lauchhammer sind gegen eine EHS-Deponie (Eisenhydroxidschlamm- Deponie) in Kostebrau. Auch wir machen uns Gedanken, was man sinnvollerweise tun kann. Wir glauben, die LMBV wird sich nicht durch verbalen Unmut (den wir voll und ganz verstehen) von dem Projekt abbringen lassen.

 Vielmehr wird eine sachliche Argumentation notwendig werden müssen, die letztlich die Genehmigung der Deponie verhindert. Hierzu gab es erste Ansätze in der Bürgerinformationsveranstaltung. Leider konnten wir dort weder nachfragen noch Widersprüche aufzeigen. Insoweit werden wir unsere Argumente sammeln, kritisch hinterfragen und mögliche Wege zur Verhinderung einer Genehmigung der Deponie aufarbeiten.

Die Bürgerinitiative verfolgt einen anderen Weg, nämlich den des Protestes. Dies ist legitim. Im besten Fall führt dies zum Erfolg und die LMBV zieht sich zurück. Sollte dies nicht der Fall sein, können wir hoffentlich auf der nächsten Stufe weitermachen.

Wir sehen uns dabei keinesfalls als Konkurrenz zur Bürgerinitiative und würden auch gern mit dieser zusammenarbeiten. Wir möchten uns hier nur nicht kurzfristig für die nächste Kommunalwahl in Position bringen, denn unser Weg ist ein nachhaltiger.

Gern laden wir natürlich auch alle Kostebrauer recht herzlich ein, sich über unseren Weg zu informieren und mit uns gemeinsam die sachlichen Argumente gegen eine EHS-Deponie herauszuarbeiten.